Heute wird also die Heimreise angetreten. Die Zeit ist so schnell vorbei gegangen. Das letzte Mal im Hotel frühstücken und das letzte Mal Kampf mit dem Öffnen der 10 g Butterteilchen (wie heißen die Dinger eigentlich ?). Bei mindestens 50% reißt die Ecke zum Öffnen ab und es bleibt nur rohe Gewalt, um an die Butter zu kommen. Und Butter gibt es in jedem Hotel hier nur in dieser Form. Komischerweise geht die Marmeladenfolie leicht ab.
Letztes Mal Koffer packen und die meisten von uns machen sich schon 15 Min. vor der ausgemachten Zeit auf den Weg zu denAufzügen. Das Hotel hat 9 Stockwerke und 2 funktionsbereite Aufzüge und deren Programmierung hat noch viel Luft nach oben. Denn immer der siegt, der als erstes drückt, was dazu führt, dass einige im 7. Stock erstmal lange warten, bis sich eine Tür öffnet. Der Aufzug dahinter ist aber schon voll. Tür zu und weiter warten. Der Aufzug kommt irgendwann wieder und es sind immer noch die gleichen Menschen mit Gepäck drin, wie gerade eben, weil der Aufzug statt nach unten nach oben gefahren ist. So kann man seine Zeit auch mit Aufzug fahren verbringen. Bei 52 Personen dauert es also, bis wirklich alle in der Lobby landen und die anderen Gäste hatten auch ihren Spass, weil sie meistens nach oben wollten, aber unten gelandet sind oder umgekehrt.
Wir haben noch viel Zeit bis zum Abflug und Fr. Barbara macht mit uns noch eine Panoramikafahrt. Erste Station ist die Fahrt über die Brücke des 25. April zum Cristo Rei, einer Nachbildung des Cristo Redentor in Rio de Janeiro. Aus der Entfernung haben wir diese Statue schon gesehen, aber wir freuen uns darauf, dieses Monument aus der Nähe zu sehen und der Blick von dort auf Lissabon soll fantastisch sein. Aber schon auf dem Weg dahin, kommt Nebel auf und als wir endlich dort sind, ist von der Statue und Lissabon nix mehr zu sehen.
25. April Brücke
So sieht Cristo Rei ohne Nebel aus
Wir fahren also weiter um Lissabon herum, um dann über die Vasco da Gama Brücke zum Flughafen zu fahren. Kaum sind wir 10 Minuten unterwegs, lichtet sich der Nebel und wir haben den schönsten Sonnenschein. Grrrr. Auf dem Weg zur längsten Brücke Europas (17 km ) entdecken wir viele Strommasten, auf denen sich Störche, auf mehreren Stockwerken verteilt, ihre Nester gebaut haben.
Die Vasco da Gama Brücke wurde anläßlich der Weltausstellung 1998 eröffnet und ist sehr beeindruckend. Zur Einweihung fand ein Suppenessen mit einer Speisetafel von 11 km Länge statt, was zur Eintragung ins Guinnessbuch der Rekorde geführt hat.
Blick auf das Expogelände
Vasco da Gama Brücke
Noch ein kurzer Stopp auf dem Expogelände, dann geht es zum Flughafen und es heißt Abschied nehmen und Danke sagen bei Fr. Barbara für die schönen, informativen und tollen 11 Tage. Wir wünschen ihr alles Gute und wer weiss, vielleicht erkunden wir noch den südlichen Teil von Portugal und bekommen sie wieder als Reiseleiterin.
Um die Koffer aufzugeben geht es nicht wie wir es kennen zu einem Schalter mit einem Airlinemitarbeiter(in), sondern zu einem Automat, an dem der Kofferanhänger ausgedruckt werden muss und dann an einen Automat, an dem der Koffer aufgegeben wird. Zum Glück nimmt ein Flughafenmitarbeiter unsere Gruppe unter seine Fittiche und hilft uns, sonst hätten die 2 Stunden bis zum Abflug wahrscheinlich nicht gereicht. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle geht Rudi verloren, was sofort auffällt, weil sich seine Bordkarte bei Vera auf den Handy befindet, die plötzlich allein vor den Schalter steht. Also umkehren und suchen – mit Erfolg.
Lissabon von oben
Der Rest läuft problemlos, der Flug ist ruhig, alle Koffer sind in Zürich da, der Bus steht am vereinbarten Ort und es geht Richtung Böblingen. An der Grenze will der deutsche Zoll alle Ausweise sehen und wir dürfen in die BRD einreisen. Pünktlich um 21:30 Uhr sind wir in Böblingen, viele Abholer warten schon und wir laden die Koffer aus und oh Schreck, ein Koffer fehlt. Dafür steht ein anderer Koffer herrenlos rum. Beide sind blau. Da hat ja wohl jemand die Koffer vertauscht. Kofferanhänger ist vorhanden und morgen kann der Koffertausch stattfinden.
Es war eine schöne Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen – kommt alle gut nach Hause und wer weiss, wohin uns die nächste Reise führt – bleibt bzw. werdet gesund.
Até logo
Heute beginnt der Tag mit etwas was wir bisher, ausser Schnee, noch nicht hatten – Nebel. Das Regenradar zeigt aber Niederschlagsmenge Null an und gegen später soll die Sonne rauskommen und es soll bis 19° Grad werden.
Aber bevor wir uns in das Leben von Lissabon stürzen, müssen alle erst einmal für den Rückflug einchecken. Was zu Hause mit Hilfe von PCs, Laptops und evtl. der Unterstützung von den Töchtern und Söhnen bestens geklappt hat (wenn man mal davon absieht, daß die ein oder andere Bordkarte irrtümlicherweise bei Klaus statt beim Absender gelandet ist), ist jetzt mit dem Handy bzw. ohne Smartphone und ohne Drucker etwas kniffliger. Aber auch das klappt durch die Unterstützung von Vielreisenden wieder prima und alle Check-In haben geklappt. Das hoffen wir wenigstens.
Da heute Heidi und Marianne Geburtstag haben, singen wir natürlich ein Geburtstagsständchen und dann geht es wieder zur Metro und Richtung Innenstadt. F r e i z e i t.
Genau wie in Porto geht es hier Berg rauf und Berg runter. Und man kann sich mit Standseilbahnen, Tuk-Tuk, Bus, Straßenbahnen und sogar einem Aufzug, das Touristenleben leichter machen.
Ascensor de Bica
Fr. Barbara bietet Führungen für zwei Gruppen vormittags und nachmittags an und wie es der Zufall will, treffen sich um die Mittagszeit jede Menge Schwaben auf dem Platz Rossio wieder, da es dort einen Ostermarkt gibt, der mit kleinen Ständen aufwartet, die regionale Spezialitäten anbieten. Damit ist für das leibliche Wohl gesorgt.
Und es gibt viele schöne Plätze, Gebäude, Museen und Kirchen zu besichtigen und so ist auch für das geistige Wohl gesorgt.
Gestern als auch heute waren Einige in der Markthalle da Ribeira, die eigentlich ein Muss ist, wenn man den Flair einer Stadt genießen möchte. Hier gibt es Obst, Gemüse, Blumen und Fisch in Hülle und Fülle und über 30 Stände mit allem was es an Kulinarik zu bieten gibt.
Mercado da Ribeira – seit 1892 ein Lebensmittelmarkt und seit 2014 ein beliebter Foodcourt
Und die waren überflüssig !!!!!
Da es heute der letzte Tag in Portugal ist, ist es höchste Zeit, sich bei den Menschen zu bedanken, die diese Reise durch ihr Engagement erst möglich gemacht haben. Vielen lieben Dank an Waltraud und Klaus Daniels und unseren Chorleiter Clemens König. Für eure Geduld, eure Zeit, eure Ideen, euren Einsatz, das offene Ohr für Freud und Leid, ………..
Viajar é a maneira mais bonita de aprender
Bei schönstem Sonnenschein geht es heute erstmal mit dem Bus quer durch Lissabon. Fr. Barbara zeigt uns schon mal die markantesten Punkte in der Innenstadt, damit wir uns für eigene Unternehmungen schon mal orientieren können. Ziel ist der Stadtteil Belém, der direkt am Rio Tejo liegt. Der Weg dorthin erweist sich als ziemlich schwierig, da es überall Baustellen gibt und der Bus wird sogar von der Polizei angehalten, weil er durch Straßen fährt, die für Busse nicht erlaubt sind. Wir fühlen uns wie in Böblingen oder Stuttgart und fast wie zu Hause.
Tejo Brücke (nach dem Vorbild der Golden Gate Bridge in San Francisko) und die Statue Cristo Rei.
Denkmal der Entdeckungen mit Heinrich dem Seefahrer
Die Straßenhändler sind hier schon sehr geschäftstüchtig, denn blitzschnell verschwinden Regenschirme und Regencapes in der Versenkung und Schirmmützen, Hüte und Sonnenbrillen werden wortreich angeboten.
Bevor es wieder ins Hotel zurück geht, verwöhnt uns Fr. Barbara mit der süßen Spezialität Pasteís de Nata und wir verabschieden uns von unserem Busfahrer Thiago. Er hat uns die ganze Reise über sicher und immer gut gelaunt durch Portugal gefahren. Vielen Dank !
Wir singen ihm natürlich etwas zum Abschied und plötzlich kommen einige Chinesen dazu und finden unsere Darbietung so toll, dass sie gleich filmen und ein Photo mit uns machen wollen. Im Nu werden es immer mehr und plötzlich gibt fast schon einen Auflauf. Die Pekingreisenden (2014) kennen das ja schon und lächeln routiniert und geduldig in die Handys.
Zurück im Hotel hat jeder jetzt die Zeit bis zum Abendessen zur freien Verfügung. In mehreren Gruppen machen wie uns auf den Weg zur Metro und stoßen gleich schon mal auf die erste Hürde: Der Fahrkartenautomat. Man kann zwar die Sprache auf Englisch auswählen, aber damit wird die Bedienung auch nicht verständlicher. Die Vorderen kämpfen sich durch das Menü, während inzwischen ca. 25 Hintere mit Ratschlägen aushelfen. Monika findet einen netten und geduldigen Metroangestellten, der uns dann mit der Bedienung hilft. Der Automat nimmt nämlich nur 5 und 10 EUR Scheine oder EC-Karte an. Nach einer kleinen Ewigkeit haben aber doch alle die Tageskarte in der Tasche und jetzt geht es ins Städtle.
Einige zieht es nochmal an den Rio Tejo, andere wollen ins Hard Rock Café. Anziehungspunkte sind auch die alten Straßenbahnen und Standseilbahnen und natürlich die vielen Kaufhäuser und Souveniergeschäfte. Man stärkt sich mit Eis, Kaffee, Tapas und anderen Köstlichkeiten und jeder freut sich, dass man in der Sonne draußen sitzen kann. So kommt doch der ein oder andere mit einem leichten Sonnenbrand am Abend ins Hotel zurück.
Über den Dächern von Lissabon gen Süden
Die älteste Standseilbahn Ascensor do Lavra, mit 182 m Fahrstrecke, 43 m Höhendifferenz und einer Steigung von bis zu 25 % die steilste Bahn der Stadt. Baujahr 1884
Die Hotelbar wird nach dem Essen wieder für einen Absacker oder 1 bis 2 Bierchen heimgesucht und der Barmann scheint darauf zu hoffen, dass diese trinkfreudigen Deutschen endlich ins Bett gehen.
A rodada deve ser quadrada. Em outras palavras, vou dormir agora.
Also so etwas hat Fr. Barbara noch nicht erlebt – nämlich dass es während einer Rundreise so viel regnet. Heute haben wir einen ganz schlechten Tag erwischt – Dauerregen.
Von Marinha Grande geht zu dem mittelalterlichen Örtchen Óbidos und es grenzt lt. Fr. Barbara an ein Wunder, dass hier alle Kabel unter Putz verschwinden – das scheint in Portugal sehr ungewöhnlich zu sein. Hier gibt es eine sehr gut erhaltene Burganlage mit einer begehbaren Stadtmauer, die den Ort komplett umschließt, einem weitgehend erhaltenen Äquadukt von 1570 und viele kleine Geschäfte mit regionalen Produkten und Handwerkskunst.
Burg aus dem 13. Jahrhundert
Königin Urraca
König Alfons II vermachte seiner Frau Urraca die Stadt als Hochzeitsgeschenk und bis ins 16. Jahrhundert wiederholten verschiedene Könige diesen Brauch, weshalb die Stadt auch Vila das Rainhas (Stadt de Königinnen) genannt wird. Da fallen die heutigen Hochzeitsgeschenke schon deutlich kleiner aus.
Bekannt ist Obidos für seinen Kirschlikör Ginja und für sehr gute Schokolade. Wir probieren beides in der Kombination Schokoladenbecher, gefüllt mit einer eingelegten Sauerkirsche und dem Likör. Mmmmhhhhhh.
Trotz leichtem Regen bummeln wir durch die Gassen und es gibt viel Handwerkskunst, die auch den Besitzer wechselt. Der Regen hat den Vorteil, dass es nicht so voll wie sonst ist und man durchgeschoben wird. Einige hätten hier gerne noch länger verweilt, aber die Nässe und der Zeitplan machen das nicht möglich. Mehr Infos über Óbidos gibt es hier.
Weiter geht es nach Sintra, aber hier öffnen sich alle Wasserschleusen und der ganze Bus flüchtet sich in umliegende Lokale. Na dann wenigstens etwas leckeres Essen und wieder trocken werden. Der Königspalast, das Castello dos Mouros und das Kapuzinerkloster müssen bis zum nächsten Urlaub warten.
Der Abstecher zum weltlichsten Punkt des europäischen Festlands fällt leider buchstäblich ins Wasser, weil es nur eine schmale Strasse dorthin gibt und bei dem Sauwetter geht das mit dem Bus nicht.
Also fahren wir nach Lissabon weiter und im Hotel Roma wollen die doch tatsächlich die Ausweise haben. Das war bisher in unseren Hotels nicht notwendig, da wir eine Liste mit den erforderlichen Daten vorab hingeschickt haben. Also tauchen Einige in ihren Koffer ab und suchen das Dokument erstmal. Alle werden fündig und bekommen eine Zimmerkarte.
Kann jemand das Geheimnis lüften, warum es im Bad ein Telefon gibt ? Kein Handyempfang ? Gesetzliche Vorschrift ? Und für was ist diese Vorrichtung im Bad vorgesehen ? Flaschenöffner ?
Que os deuses do tempo sejam misericordiosos conosco.
Heute geht also endlich los – unsere Reise nach Portugal. Wieder einmal mitten in der Nacht heißt es Aufstehen und um 8 Uhr geht es von Böblingen nach Zürich. Alle Mitreisenden sind pünktlich da und die Fahrt einschließlich Grenzkontrolle verläuft problemlos. Wir sind so früh da, dass genug Zeit ist, etwas zu Essen und zu Trinken. Wobei die Preisspanne für eine Flasche Mineralwasser (0,25 l) von 1,50 – 4.50 CHF reicht. Und Sigi hat heute die bestimmt teuerste Currywurst seiner Fastfood Laufbahn genossen – sage und schreibe 17,70 CHF. Aber lecker war sie.
Der Flug war ruhig, nur die Landung in Lissabon war etwas vom Winde verweht. Wir sind trotzdem heil gelandet und wurden von Fr. Barbara (Mayer), unserer Reiseleiterin und Busfahrer Thiago abgeholt. Unser Reisebus hat genau Platz für 54 Personen, da passt kein Streichholz mehr rein und die vielen Koffer müssen schon tetrismäßig im Bauch des Busses verstaut werden. Das kennen wir ja von unserer Schottlandfahrt schon, unser Busfahrer noch nicht 😉
Ständchen im Flughafen , damit uns die Reiseleiterin findet -> hat geklappt.
Jetzt geht es 150 km nach Fatima, einem sehr berühmten Wallfahrtsort. Da ist schon mal Zeit etwas über Portugal zu erfahren. 10 Mio Einwohner und 800 km Küste. Und dass es aufgrund der vielen Touristen pfiffige und gut ausgebildete Taschendiebe gibt. Gut zu wissen.
Auf dem Weg nach Fatima wechseln sich Regen und Sonnenschein ständig ab und somit gibt auch jede Menge Regenbögen zu bestaunen.
Obwohl wir eigentlich gefühlt nur gesessen sind, sind die meisten nach dem reichlichen und guten Essen im Hotel Santa Maria doch müde. Also nur einen kurzen (?) Abstecher mit Absacker vor den Kamin.
B o a n o i t e d e s e j a s o c o r a l. p r o j e t o.