Heute wird also die Heimreise angetreten. Die Zeit ist so schnell vorbei gegangen. Das letzte Mal im Hotel frühstücken und das letzte Mal Kampf mit dem Öffnen der 10 g Butterteilchen (wie heißen die Dinger eigentlich ?). Bei mindestens 50% reißt die Ecke zum Öffnen ab und es bleibt nur rohe Gewalt, um an die Butter zu kommen. Und Butter gibt es in jedem Hotel hier nur in dieser Form. Komischerweise geht die Marmeladenfolie leicht ab.
Letztes Mal Koffer packen und die meisten von uns machen sich schon 15 Min. vor der ausgemachten Zeit auf den Weg zu denAufzügen. Das Hotel hat 9 Stockwerke und 2 funktionsbereite Aufzüge und deren Programmierung hat noch viel Luft nach oben. Denn immer der siegt, der als erstes drückt, was dazu führt, dass einige im 7. Stock erstmal lange warten, bis sich eine Tür öffnet. Der Aufzug dahinter ist aber schon voll. Tür zu und weiter warten. Der Aufzug kommt irgendwann wieder und es sind immer noch die gleichen Menschen mit Gepäck drin, wie gerade eben, weil der Aufzug statt nach unten nach oben gefahren ist. So kann man seine Zeit auch mit Aufzug fahren verbringen. Bei 52 Personen dauert es also, bis wirklich alle in der Lobby landen und die anderen Gäste hatten auch ihren Spass, weil sie meistens nach oben wollten, aber unten gelandet sind oder umgekehrt.
Wir haben noch viel Zeit bis zum Abflug und Fr. Barbara macht mit uns noch eine Panoramikafahrt. Erste Station ist die Fahrt über die Brücke des 25. April zum Cristo Rei, einer Nachbildung des Cristo Redentor in Rio de Janeiro. Aus der Entfernung haben wir diese Statue schon gesehen, aber wir freuen uns darauf, dieses Monument aus der Nähe zu sehen und der Blick von dort auf Lissabon soll fantastisch sein. Aber schon auf dem Weg dahin, kommt Nebel auf und als wir endlich dort sind, ist von der Statue und Lissabon nix mehr zu sehen.
25. April Brücke
So sieht Cristo Rei ohne Nebel aus
Wir fahren also weiter um Lissabon herum, um dann über die Vasco da Gama Brücke zum Flughafen zu fahren. Kaum sind wir 10 Minuten unterwegs, lichtet sich der Nebel und wir haben den schönsten Sonnenschein. Grrrr. Auf dem Weg zur längsten Brücke Europas (17 km ) entdecken wir viele Strommasten, auf denen sich Störche, auf mehreren Stockwerken verteilt, ihre Nester gebaut haben.
Die Vasco da Gama Brücke wurde anläßlich der Weltausstellung 1998 eröffnet und ist sehr beeindruckend. Zur Einweihung fand ein Suppenessen mit einer Speisetafel von 11 km Länge statt, was zur Eintragung ins Guinnessbuch der Rekorde geführt hat.
Blick auf das Expogelände
Vasco da Gama Brücke
Noch ein kurzer Stopp auf dem Expogelände, dann geht es zum Flughafen und es heißt Abschied nehmen und Danke sagen bei Fr. Barbara für die schönen, informativen und tollen 11 Tage. Wir wünschen ihr alles Gute und wer weiss, vielleicht erkunden wir noch den südlichen Teil von Portugal und bekommen sie wieder als Reiseleiterin.
Um die Koffer aufzugeben geht es nicht wie wir es kennen zu einem Schalter mit einem Airlinemitarbeiter(in), sondern zu einem Automat, an dem der Kofferanhänger ausgedruckt werden muss und dann an einen Automat, an dem der Koffer aufgegeben wird. Zum Glück nimmt ein Flughafenmitarbeiter unsere Gruppe unter seine Fittiche und hilft uns, sonst hätten die 2 Stunden bis zum Abflug wahrscheinlich nicht gereicht. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle geht Rudi verloren, was sofort auffällt, weil sich seine Bordkarte bei Vera auf den Handy befindet, die plötzlich allein vor den Schalter steht. Also umkehren und suchen – mit Erfolg.
Lissabon von oben
Der Rest läuft problemlos, der Flug ist ruhig, alle Koffer sind in Zürich da, der Bus steht am vereinbarten Ort und es geht Richtung Böblingen. An der Grenze will der deutsche Zoll alle Ausweise sehen und wir dürfen in die BRD einreisen. Pünktlich um 21:30 Uhr sind wir in Böblingen, viele Abholer warten schon und wir laden die Koffer aus und oh Schreck, ein Koffer fehlt. Dafür steht ein anderer Koffer herrenlos rum. Beide sind blau. Da hat ja wohl jemand die Koffer vertauscht. Kofferanhänger ist vorhanden und morgen kann der Koffertausch stattfinden.
Es war eine schöne Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen – kommt alle gut nach Hause und wer weiss, wohin uns die nächste Reise führt – bleibt bzw. werdet gesund.
Até logo
Heute beginnt der Tag mit etwas was wir bisher, ausser Schnee, noch nicht hatten – Nebel. Das Regenradar zeigt aber Niederschlagsmenge Null an und gegen später soll die Sonne rauskommen und es soll bis 19° Grad werden.
Aber bevor wir uns in das Leben von Lissabon stürzen, müssen alle erst einmal für den Rückflug einchecken. Was zu Hause mit Hilfe von PCs, Laptops und evtl. der Unterstützung von den Töchtern und Söhnen bestens geklappt hat (wenn man mal davon absieht, daß die ein oder andere Bordkarte irrtümlicherweise bei Klaus statt beim Absender gelandet ist), ist jetzt mit dem Handy bzw. ohne Smartphone und ohne Drucker etwas kniffliger. Aber auch das klappt durch die Unterstützung von Vielreisenden wieder prima und alle Check-In haben geklappt. Das hoffen wir wenigstens.
Da heute Heidi und Marianne Geburtstag haben, singen wir natürlich ein Geburtstagsständchen und dann geht es wieder zur Metro und Richtung Innenstadt. F r e i z e i t.
Genau wie in Porto geht es hier Berg rauf und Berg runter. Und man kann sich mit Standseilbahnen, Tuk-Tuk, Bus, Straßenbahnen und sogar einem Aufzug, das Touristenleben leichter machen.
Ascensor de Bica
Fr. Barbara bietet Führungen für zwei Gruppen vormittags und nachmittags an und wie es der Zufall will, treffen sich um die Mittagszeit jede Menge Schwaben auf dem Platz Rossio wieder, da es dort einen Ostermarkt gibt, der mit kleinen Ständen aufwartet, die regionale Spezialitäten anbieten. Damit ist für das leibliche Wohl gesorgt.
Und es gibt viele schöne Plätze, Gebäude, Museen und Kirchen zu besichtigen und so ist auch für das geistige Wohl gesorgt.
Gestern als auch heute waren Einige in der Markthalle da Ribeira, die eigentlich ein Muss ist, wenn man den Flair einer Stadt genießen möchte. Hier gibt es Obst, Gemüse, Blumen und Fisch in Hülle und Fülle und über 30 Stände mit allem was es an Kulinarik zu bieten gibt.
Mercado da Ribeira – seit 1892 ein Lebensmittelmarkt und seit 2014 ein beliebter Foodcourt
Und die waren überflüssig !!!!!
Da es heute der letzte Tag in Portugal ist, ist es höchste Zeit, sich bei den Menschen zu bedanken, die diese Reise durch ihr Engagement erst möglich gemacht haben. Vielen lieben Dank an Waltraud und Klaus Daniels und unseren Chorleiter Clemens König. Für eure Geduld, eure Zeit, eure Ideen, euren Einsatz, das offene Ohr für Freud und Leid, ………..
Viajar é a maneira mais bonita de aprender
Bei schönstem Sonnenschein geht es heute erstmal mit dem Bus quer durch Lissabon. Fr. Barbara zeigt uns schon mal die markantesten Punkte in der Innenstadt, damit wir uns für eigene Unternehmungen schon mal orientieren können. Ziel ist der Stadtteil Belém, der direkt am Rio Tejo liegt. Der Weg dorthin erweist sich als ziemlich schwierig, da es überall Baustellen gibt und der Bus wird sogar von der Polizei angehalten, weil er durch Straßen fährt, die für Busse nicht erlaubt sind. Wir fühlen uns wie in Böblingen oder Stuttgart und fast wie zu Hause.
Tejo Brücke (nach dem Vorbild der Golden Gate Bridge in San Francisko) und die Statue Cristo Rei.
Denkmal der Entdeckungen mit Heinrich dem Seefahrer
Die Straßenhändler sind hier schon sehr geschäftstüchtig, denn blitzschnell verschwinden Regenschirme und Regencapes in der Versenkung und Schirmmützen, Hüte und Sonnenbrillen werden wortreich angeboten.
Bevor es wieder ins Hotel zurück geht, verwöhnt uns Fr. Barbara mit der süßen Spezialität Pasteís de Nata und wir verabschieden uns von unserem Busfahrer Thiago. Er hat uns die ganze Reise über sicher und immer gut gelaunt durch Portugal gefahren. Vielen Dank !
Wir singen ihm natürlich etwas zum Abschied und plötzlich kommen einige Chinesen dazu und finden unsere Darbietung so toll, dass sie gleich filmen und ein Photo mit uns machen wollen. Im Nu werden es immer mehr und plötzlich gibt fast schon einen Auflauf. Die Pekingreisenden (2014) kennen das ja schon und lächeln routiniert und geduldig in die Handys.
Zurück im Hotel hat jeder jetzt die Zeit bis zum Abendessen zur freien Verfügung. In mehreren Gruppen machen wie uns auf den Weg zur Metro und stoßen gleich schon mal auf die erste Hürde: Der Fahrkartenautomat. Man kann zwar die Sprache auf Englisch auswählen, aber damit wird die Bedienung auch nicht verständlicher. Die Vorderen kämpfen sich durch das Menü, während inzwischen ca. 25 Hintere mit Ratschlägen aushelfen. Monika findet einen netten und geduldigen Metroangestellten, der uns dann mit der Bedienung hilft. Der Automat nimmt nämlich nur 5 und 10 EUR Scheine oder EC-Karte an. Nach einer kleinen Ewigkeit haben aber doch alle die Tageskarte in der Tasche und jetzt geht es ins Städtle.
Einige zieht es nochmal an den Rio Tejo, andere wollen ins Hard Rock Café. Anziehungspunkte sind auch die alten Straßenbahnen und Standseilbahnen und natürlich die vielen Kaufhäuser und Souveniergeschäfte. Man stärkt sich mit Eis, Kaffee, Tapas und anderen Köstlichkeiten und jeder freut sich, dass man in der Sonne draußen sitzen kann. So kommt doch der ein oder andere mit einem leichten Sonnenbrand am Abend ins Hotel zurück.
Über den Dächern von Lissabon gen Süden
Die älteste Standseilbahn Ascensor do Lavra, mit 182 m Fahrstrecke, 43 m Höhendifferenz und einer Steigung von bis zu 25 % die steilste Bahn der Stadt. Baujahr 1884
Die Hotelbar wird nach dem Essen wieder für einen Absacker oder 1 bis 2 Bierchen heimgesucht und der Barmann scheint darauf zu hoffen, dass diese trinkfreudigen Deutschen endlich ins Bett gehen.
A rodada deve ser quadrada. Em outras palavras, vou dormir agora.
Also so etwas hat Fr. Barbara noch nicht erlebt – nämlich dass es während einer Rundreise so viel regnet. Heute haben wir einen ganz schlechten Tag erwischt – Dauerregen.
Von Marinha Grande geht zu dem mittelalterlichen Örtchen Óbidos und es grenzt lt. Fr. Barbara an ein Wunder, dass hier alle Kabel unter Putz verschwinden – das scheint in Portugal sehr ungewöhnlich zu sein. Hier gibt es eine sehr gut erhaltene Burganlage mit einer begehbaren Stadtmauer, die den Ort komplett umschließt, einem weitgehend erhaltenen Äquadukt von 1570 und viele kleine Geschäfte mit regionalen Produkten und Handwerkskunst.
Burg aus dem 13. Jahrhundert
Königin Urraca
König Alfons II vermachte seiner Frau Urraca die Stadt als Hochzeitsgeschenk und bis ins 16. Jahrhundert wiederholten verschiedene Könige diesen Brauch, weshalb die Stadt auch Vila das Rainhas (Stadt de Königinnen) genannt wird. Da fallen die heutigen Hochzeitsgeschenke schon deutlich kleiner aus.
Bekannt ist Obidos für seinen Kirschlikör Ginja und für sehr gute Schokolade. Wir probieren beides in der Kombination Schokoladenbecher, gefüllt mit einer eingelegten Sauerkirsche und dem Likör. Mmmmhhhhhh.
Trotz leichtem Regen bummeln wir durch die Gassen und es gibt viel Handwerkskunst, die auch den Besitzer wechselt. Der Regen hat den Vorteil, dass es nicht so voll wie sonst ist und man durchgeschoben wird. Einige hätten hier gerne noch länger verweilt, aber die Nässe und der Zeitplan machen das nicht möglich. Mehr Infos über Óbidos gibt es hier.
Weiter geht es nach Sintra, aber hier öffnen sich alle Wasserschleusen und der ganze Bus flüchtet sich in umliegende Lokale. Na dann wenigstens etwas leckeres Essen und wieder trocken werden. Der Königspalast, das Castello dos Mouros und das Kapuzinerkloster müssen bis zum nächsten Urlaub warten.
Der Abstecher zum weltlichsten Punkt des europäischen Festlands fällt leider buchstäblich ins Wasser, weil es nur eine schmale Strasse dorthin gibt und bei dem Sauwetter geht das mit dem Bus nicht.
Also fahren wir nach Lissabon weiter und im Hotel Roma wollen die doch tatsächlich die Ausweise haben. Das war bisher in unseren Hotels nicht notwendig, da wir eine Liste mit den erforderlichen Daten vorab hingeschickt haben. Also tauchen Einige in ihren Koffer ab und suchen das Dokument erstmal. Alle werden fündig und bekommen eine Zimmerkarte.
Kann jemand das Geheimnis lüften, warum es im Bad ein Telefon gibt ? Kein Handyempfang ? Gesetzliche Vorschrift ? Und für was ist diese Vorrichtung im Bad vorgesehen ? Flaschenöffner ?
Que os deuses do tempo sejam misericordiosos conosco.
Heute heißt es von Porto Abschiednehmen, einer Stadt die vielen von uns so schnell ans Herz gewachsen ist, da sie so viel zu bieten hat. Wir fahren mit dem Bus noch etwas durch die Stadt und dann noch zur Atlantikküste mit einem Halt an der Uferpromenade. Dort steht ein berühmtes Toilettenhäuschen, in dem man lt. Fr. Barbara 1 EUR pro Besuch bezahlen muss. Das müssen wir uns unbedingt ansehen. Und siehe da, wir bezahlen nur 20 Cent. Es ist eben noch Vorsaison – und es ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Es gibt auf der Fahrt abwechselnd Regen und Sonnenschein und ab 13 Uhr bleibt es lt. Regenradar den ganzen Tag über trocken. Zur Mittgaspause in Figueira da Foz vertreten wir uns ein bisschen die Füße und können sogar für einen Imbiss draußen sitzen. Ein kleines Kaffee ist etwas überfordert, als plötzlich 15 Personen auftauchen und Kaffee, Toast und Kuchen ordern. Überhaupt haben hier viele Geschäfte und Supermärkte geöffnet, obwohl es Ostermontag ist. Aber in Portugal ist es kein Feiertag wie bei uns.
Dann geht es weiter nach Marinha Grande, vorbei an Feuchtwiesen und vielen Nestern mit Störchen. Unser Hotel ist etwas kleiner als bisher und wenn 51 Personen mit Koffern mit einem Aufzug befördert werden wollen, der nur 2 Personen und 3 Koffer fasst, dann braucht es etwas Zeit bis alle verteilt sind. Ganz Fitte und Tapfere nehmen die Treppe, was bei 3 Etagen machbar ist.
Leider fällt das Abendessen mit dem tollen Buffet etwas kürzer als sonst aus, weil wir heute Abend noch ein kleines Konzert singen dürfen. Fr. Barbara, die selbst in einem Chor singt, hat einen seht freundlichen Brief an den Kulturbeauftragten in Marinha Grande geschrieben und angefragt, ob es nicht eine Möglichkeit für einen Auftritt gibt und es hat tatsächlich geklappt. Also schnell noch in die Konzertrobe schlüpfen, Fliege, Schal und Noten schnappen und ab in den Bus.
Im Zentrum gibt es eine kleine Halle, in der wir schon erwartet werden: Vom Frauenchor Tertúlia dos Amos de Ouro, die uns mit ihren Volksliedern aus Portugal und Spanien erfreuen. Die 14 Frauen haben ihre Lebenfreude direkt auf uns übertragen und waren voller Begeisterung dabei.
Die zweite Gruppe war die Grupo de Cavaquinhos da Marinha Grande, die mit typisch portugiesischen Gitarren, der Cavaquinhos, und Gesang ihre Heimat besungen haben.
Die Cavaquinhos ähnelt einer Okulele, wird aber anders gestimmt und klingt auch anders
Unser Repertoire war von ällem ebbes – ein bißchen Volkslied, ein bißchen Geistliches, ein bißchen Gospel und bekannte Melodien wie My Way. Das Europalied „Freude schöner Götterfunken“ darf natürlich auch nicht fehlen, da es in Portugal bekannt und beliebt ist. Und zum Abschluss haben alle zusammen das portugiesische Stück „O Rama da Oliveira“ gesungen.
Da bewahrheitet es sich wieder einmal, daß Musik immer, überall und generationenübergreifend verbindet.
Wir werden noch mit Portwein und Gebäck verköstigt, was die Gastfreundschaft der Portugiesen bestätigt. Es war ein sehr schöner Abend und vielen Dank an alle Beteiligten und Organisatoren.
Uma noite musical muito agradável chega ao fim. Boa noite.
Heute haben wir alles bekommen, was wir gestern vermisst haben. Sonnenschein, angenehme Temperaturen und die Möglichkeit Porto auf eigene Faust zu erkunden. Morgens machen sich verschiedene Gruppen auf den Weg in die Altstadt. Die einen wollen in die Kathedrale um den Ostergottesdienst zu besuchen. Andere besuchen den Bahnhof Sāo Bento wegen der schönen Wandfliesen.
Kathedrale (seit 1996 Welstkulturerbe der UNESCO)
Wandfliese im Bahnhof
Wandfliese am Bahnhof
Ein paar wollen mit der historischen Tram 1 bis zur Mündung des Douro in den Atlantik. Manche wollen einfach den Flair von Porto genießen. Und Einige machen alles zusammen.
Historische Tram
Obwohl so viele Einheimische und Touristen unterwegs sind, trifft man immer wieder auf Projektchörler beim Erkunden von Porto.
Am Nachmittag geht es dann zur Weinkellerei Sandeman, um den für Porto berühmten Portwein zu probieren.Es gibt mehr als fünfzig Gebäude in Vila Nova de Gaia, in dessen Kellern der Wein des Douro´s, in Holzfässern, produziert wird.
Allein Sandeman hat ca. 3 Mio. Liter roten Portwein vor Ort liegen, der wie ein Augapfel behütet wird. Der Wert pro Flasche liegt zwischen 9,50 EUR und ca. 3.500 EUR. Das berühmte Logo verkörpert mit dem portugiesischen Studentenumhang den Port und mit dem spanischen Hut den Sherry und war das erste Weinlabel überhaupt.
Wir erfahren bei der Führung viel Wissenswertes und Neues über die Produktion und die verschiedenen Sorten von Port und probieren auch noch 3 verschiedene Portweine. Eigentlich denkt man bei Port an einen süßlichen Likör, der aber im Durchschnitt 20 % Vol. hat, was sich bei seiner Süffigkeit schnell zu einem Räuschchen entwickeln kann. Kein Wunder, wird doch bei der Vergärung 78 % Brandy verwendet, der den Reifeprozess des Traubensafts zum Wein unterbricht und so den typischen Portgeschmack erzeugt. Die Stimmung wird während der Verkostung immer heiterer und so manch Eine(r) merkt jetzt, dass ein Mittagessen als Grundlage hilfreich gewesen wäre. Macht aber nix, schee war’s. Die ein oder andere Flasche findet auch gleich einen neuen Eigentümer. Wir singen den Mitarbeitern noch ein Ständchen und wackeln dann langsam gen Hotel zum Abendessen.
Saúde !
Kleiner Nachtrag: Die Zeitumstellung haben alle gemeistert – sehr gut!
Irgendwie lag heute morgen schon eine gewisse Anspannung in der Luft. Vielleicht lag es daran, dass wieder alle Koffer von den Zimmern zur Rezeption müssen, was bei den verschiedenen Ebenen so Manchem im Magen lag, oder das üppige Essen vom Vortag lag noch dort. Auf jeden Fall hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst, denn die Koffer wurden abgeholt und mit Elektrocaddys zu dem Minibus transportiert. Der Service und die Gastfreundschaft in diesem Hotel ist einfach spitzenmässig ! Genau wie das Essen und die Zimmer. Da sind Kleinigkeiten wie eiskalte Fliesen oder der Kampf mit der Klimaanlage (leider ging es diesmal um Wärme) kaum der Rede wert.
Trotzdem geht heute schon wieder weiter nach Pesa da Regua und dort dann auf ein eigens für uns gechartertes Schiff, dass uns über den Douro nach Porto bringen soll. Es warten 7 Stunden Fahrt auf uns und wir träumen von einen Sonnendeck, Temperaturen > 20º, Liegestühlen, ein Cocktail in der Hand und davon die schöne Landschaft an uns vorbeiziehen zu lassen.
Das einzige, was wirklich vorbei zieht, sind viele Regentiefdruckgebiete. Die meiste Zeit sind wir unter Deck und genießen die schöne Gegend durch die Panoramascheiben. Aber wenigstens sitzen wir im Trockenen und auch nicht auf dem Trockenen.
Unserer guten Laune hat es auch keinen Abbruch getan, wir haben ein landestypisches Mittagessen genossen und es war viel Zeit für angeregte Gespräche Untereinander.
Der Wasserweg nach Porto führt uns durch eine Schleuse mit einer Länge von 90 m und einem Höhenunterschied von 35 m, was diese Schleuse zu einer der größten Schleusen in Europa macht. Und wir sind erstaunt darüber, dass es nach knapp einer halben Stunde schon wieder weiter geht.
Einen der wenigen Momente wo die Sonne durchblitzt haben wir natürlich genutzt, um unser obligatorisches Schwarz -Rot-Gold Gruppenfoto zu machen. Schön, gelle ?
Aufgrund des vielen Wassers und der schnellen Strömung sind wir 1 Stunde vor der geplanten Zeit in Porto, aber unser Bus nicht. Um die Zeit zu überbrücken, flüchten wir in die Markthalle und die umliegenden Geschäfte und Shops, denn es regnet natürlich wieder. Trotzdem begeistert uns der Anblick von Porto auf der einen und Gaia auf der anderen Seite des Douro.
In dieser Nacht müssen wir unsere Uhren wieder eine Stunde vorstellen. Mal sehen ob das bei allen angekommen ist und wer morgen zu spät kommt 😉
Já estamos ansiosos pelos Pontos turísticos desta cidade
Heute morgen konnten wir es kaum glauben – Sonnenschein !! Und jetzt sehen wir erst, in welch schöner Landschaft wir eigentlich übernachtet haben, Rundum nur Weinberge, im Tal der Douro und dazwischen Olivenbäume. So könnte man es auch noch eine Woche hier aushalten.
Entgegen einiger Aussagen, heute morgen den Außenpool ausprobieren zu wollen, war doch keiner Schwimmen. Das Wasser war wohl zu kalt ;-).
Nach einem ausgiebigen Frühstück singen die Männer den Frauen ein Ständchen und dann geht zu Fuß oder mit dem Shuttle nach unten zu unserem Reisebus.
Es geht nach Pinhāo, einem kleinen eigentlich unscheinbaren Ort, der aber an den Bahnhofswänden sehr schöne Fliesengemälde hat, die den Weinanbau darstellen.
Wir genießen die Sonne, bummeln umher, schauen uns Orangen- und Zitronenbäume an, lassen die Seele baumeln, bevor es zum Mittagessen zur Enoteca Avessada geht. Kaum sitzen wir im Bus auf den Weg dahin, holt uns der Regen wieder ein. Es geht in Serpentienen 600 m die Weinberge hinauf nach Favaios, wo wir schon mit einem Muskateller Aperitif erwartet werden. Vanessa, unsere charmante Gastgeberin, erzählt uns viel über den Weinanbau und das Familienunternehmen, das eine 160 Jahre alte Geschichte hat und Fr. Barbara betätigt sich als Dolmetscherin.
Es gibt ein 4 Gänge Menü mit typisch portugiesischen Speisen, natürlich mit Wein, Port und Tresterschnaps. Es wird eine Geschichte von Zeus und Bacchus erzählt, in der Bacchus den Göttern die 5 Sinne erklärt, die durch Wein angeregt werden und ihn damit so besonders machen:
Anfassen
Ansehen
Riechen
Schmecken
Mit den Anderen anstossen
Und bei jeden Sinn, rief Zeus „Oh meine Götter“ – den Ausruf haben wir sofort adaptiert und zu „Oh mein Gott“ abgewandelt. Wird das unser Trinkspruch bei den gelegentlichen Haltestationen zwecks Gesundheitsvorsorge ?
Nach einem Ständchen von uns als Dankeschön für die Bewirtung und einer Tanzeinlage von Klaus und Fr. Barbara, sowie von Gerhard und Vanessa zu Akkordeonmusik, geht es vollkommen gesättigt und a bissle beschwipst wieder zurück nach Val Moreira. Der geplante Spaziergang durch die Weinberge fällt ins Wasser und es gibt Freizeit bis zum Abendessen.
Eigentlich würde den Meisten jetzt zum Abend hin auch ein Vesper reichen, aber es gibt wieder ein Büffet mit so leckeren Speisen, dass die Waage geflissentlich überhört wird und doch der ein oder andere Teller etwas üppiger als beabsichtigt gefüllt wird. Da hilft es auch nicht, wenn man nur die kleinen Tellerchen nimmt.
Heute läßt uns der Regen irgendwie nicht in Ruhe. Morgens auf dem Weg nach Batalha ist es zwar bewölkt, aber noch trocken. Wir besichtigen das Kloster Santa Maria da Vitoria, das 1983 in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen wurde.
Dieses Kloster wird laufend renoviert und da es in Portugal keine Zerstörung durch den 2. Weltkrieg gab, ist vieles noch aus der Entstehungszeit ab 1385 erhalten geblieben. Sogar die vielen bunten Fenster, die von deutschen Glasmalern in Handarbeit herstellt wurden. Mehr wissenswertes über Batalha gibt es hier.
Klosterkirche
Kreuzgang
Refektorium
Unvollendete Kapelle
Wir dürfen in der Klosterkirche singen, was deswegen ein Gänsehautmoment ist, weil die Akustik die Töne bis zu 10 Sekunden nachklingen läßt und deswegen die Lieder extrem langsam gesungen werden müssen, damit sich der Klang nicht überlagert. S c h ö n.
Fr. Barbara beeindruckt mit Ihrem vielfältigen Wissensschatz, obwohl uns die Technik der Audiogeräte, die jeder bekommen hat, ab und an im Stich lässt.
Ab jetzt schwimmen wir mehr zur nächsten Station, als dass wir fahren. Deswegen fällt der Besuch in Tomar aus und wir machen nur einen Zwischenstopp zum Mittagessen in Coimbra. Die ehemalige Hauptstadt von Portugal ist das geistige Zentrum mit Universitäten und Fakultäten. Die Studenten haben hier ja nach Studiengang Umhänge mit farbigen Bändern über ihrer Kleidung, was im Logo der Firma Sandeman zu sehen ist.
Apropos Alkohol. Normalerweise ist es schon ein Ritual bei unseren Reisen, dass hin und wieder nach dem Essen, das ja für den deutschen Magen ungewohnt sein kann, die Verdauung durch ein klitzekleines Gläschen Whiskey, Likörchen oder Schnäpschen, angeregt werden muss. Jetzt ist es aber in Portugal nicht erlaubt im Bus Alkohol auszuschenken. So ein Ritual ist aber doch wichtig, oder ? Also ist es notwendig, öfters einen Rastplatz anzufahren und das Ritual nach draußen zu verlegen. Regen hin oder her.
Auf dem Weg zum Weingut im Val de Moreira, wo wir Quartier beziehen, müssen wir über einen Pass von ca. 950 Meter ü.M. und es fehlt nur noch, dass es zu schneien anfängt.
Und zu dem Weingut und Hotel Villa Gale Douro Vineyards geht es so steil hinauf, dass unser Bus da nicht mehr hochkommt. Also kommt ein Minibus, der uns in zwei Gruppen hinauf fahren soll und das gesamte Gepäck muss ja auch noch umgeladen werden. Es gießt in Strömen, fleißige Hände helfen Thiago die Koffer umzuwuchten und während die erste Gruppe schon mal ihre Zimmer bezieht, ist die Info, dass das Gepäck auf die Zimmer gebracht wird, im Regen verloren gegangen. Und so suchen 23 Menschen fluchend und mittlerweile klatschnass mitsamt ihren Koffern ihre Unterkunft, da die Zimmer über mehrere Gebäude und am Hang verteilt sind.
Am Ende werden aber Alle mit einem sehr leckeren Abendessen, dass kaum noch Wünsche offen läßt, entschädigt. Wir singen dem überaus netten Personal noch drei Ständchen, das ein oder andere Gläschen Wein wird noch getrunken, aber obwohl wir eigentlich nicht viel gemacht haben, kommt die Müdigkeit doch langsam hoch und nach und nach verschwindet jeder ins Bett.
A chuva de hoje é o uísque de amanhã.
Obwohl Fr. Barbara uns auf ein für deutsche Verhältnisse mageres portugiesisches Frühstück vorbereitet hat, ist unser Hotelfrühstück sehr vielfältig und reichhaltig. Gestärkt geht es mit Pfarrer Henkel schon zum ersten Highlight unserer Reise. Wir umrahmen musikalisch einen deutschen Gottesdienst in der Erscheinungskapelle, was eine besonderer Ehre ist und per Lifestream in die große Welt des WWW übertragen wird. Vorher erklärt uns Pfarrer Henkel mit viel Engagement und Wissen, was das Besondere an dieser Pilgerstätte ist und warum dieser Ort für die katholische Kirche und ihre Gläubigen so wichtig ist.
Trotz Dauerregen, Sturmböen, nassen Füssen und Frösteln, ist der Gottesdienst für viele ein besonders schönes Erlebnis.
Informationen dazu im Pilgerweg Fatima oder unter Pilgerweg Online
Auf dem Weg nach Nazaré (kommt von Nazareth) schüttet es wie aus Kübeln, doch pünktlich nach unserer Ankunft am Atlantik, kommt die Sonne raus, es wird spürbar wärmer und der Anblick der riesigen ungestümen Wellen ist einfach atemberaubend. Also kein Wunder, dass diese Küste wegen ihrer Riesenwellen zu einem Surfertreffpunkt geworden ist.
Kaum sitzen wir im Bus nach Alcobaca, regnet und stürmt es, wir kommen dort an – der Regen hört auf. Wenn das kein Glück ist. Jetzt geht es in das ehemalige Zisterzienser Kloster Mostero de Alcobaca, das in Hochzeiten ca. 999 Mönche beherbergt haben soll. Es ist eine der größten Klosteranlagen mit der größten Klosterkirche in Portugal.
Ehemalige Klosterküche mit einem Bach, der direkt durchgeleitet wurde.
Kreuzgang
Schreibstube
Klosterkirche
Und was gibt es passenderes, als wenn während der gesamten Besichtigung ein tolles Vokalensemble mit 16 jungen Sängerinnen und Sängern probt und wir mit sehr schönem Gesang im Hintergrund mit vielen Informationen versorgt werden. Wer schon mal im Kloster Maulbronn oder Kloster Bebenhausen war, kann sich dieses Kloster hier gut vorstellen.
Die Rückfahrt nach Fatima gleich eher einem Surftripp, da es wieder schüttet und stürmt, und unser Busfahrer Thiago bringt uns trotzdem sicher ins Hotel zurück. Ein sehr schöner Tag (wenn man mal den Regen bei Seite schiebt) geht zu Ende.
Belos sonhos e até amanhã.
Heute geht also endlich los – unsere Reise nach Portugal. Wieder einmal mitten in der Nacht heißt es Aufstehen und um 8 Uhr geht es von Böblingen nach Zürich. Alle Mitreisenden sind pünktlich da und die Fahrt einschließlich Grenzkontrolle verläuft problemlos. Wir sind so früh da, dass genug Zeit ist, etwas zu Essen und zu Trinken. Wobei die Preisspanne für eine Flasche Mineralwasser (0,25 l) von 1,50 – 4.50 CHF reicht. Und Sigi hat heute die bestimmt teuerste Currywurst seiner Fastfood Laufbahn genossen – sage und schreibe 17,70 CHF. Aber lecker war sie.
Der Flug war ruhig, nur die Landung in Lissabon war etwas vom Winde verweht. Wir sind trotzdem heil gelandet und wurden von Fr. Barbara (Mayer), unserer Reiseleiterin und Busfahrer Thiago abgeholt. Unser Reisebus hat genau Platz für 54 Personen, da passt kein Streichholz mehr rein und die vielen Koffer müssen schon tetrismäßig im Bauch des Busses verstaut werden. Das kennen wir ja von unserer Schottlandfahrt schon, unser Busfahrer noch nicht 😉
Ständchen im Flughafen , damit uns die Reiseleiterin findet -> hat geklappt.
Jetzt geht es 150 km nach Fatima, einem sehr berühmten Wallfahrtsort. Da ist schon mal Zeit etwas über Portugal zu erfahren. 10 Mio Einwohner und 800 km Küste. Und dass es aufgrund der vielen Touristen pfiffige und gut ausgebildete Taschendiebe gibt. Gut zu wissen.
Auf dem Weg nach Fatima wechseln sich Regen und Sonnenschein ständig ab und somit gibt auch jede Menge Regenbögen zu bestaunen.
Obwohl wir eigentlich gefühlt nur gesessen sind, sind die meisten nach dem reichlichen und guten Essen im Hotel Santa Maria doch müde. Also nur einen kurzen (?) Abstecher mit Absacker vor den Kamin.
B o a n o i t e d e s e j a s o c o r a l. p r o j e t o.